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Hier findest Du mehr über meinen
Lebensweg.
Geboren
wurde ich 1942 in Mirow/Mecklenburg. Ich wollte zu schnell auf die Welt:
Bei meiner Sturzgeburt riss
gleich die Nabenschnur und meine Tante Cornelia musste mir das Leben
retten. Dieses 'immer zu früh' sein hat mich ein Leben lang verfolgt.
Damals hat mich das kaum gestört: Mir gefiel das Leben. Nähere
Einzelheiten sind zwar
überliefert, aber Gott sei Dank meinem Gedächtnis entfallen.
Natürlich war ich
nicht allein da: Es gab schon einen vor mir,
meinen großen Bruder Thomas. Dass ich damals
eine besondere Neigung zu Griesbrei entwickelte, muss wohl an der Zeit gelegen haben. Das ging so
weit, dass mir Tante Cornelia zu meinem 21
Geburtstag wirklich einen Topf für mich alleine
kochte. Der Topf war dann allerdings größenmäßig doch
eher symbolisch.
Und
natürlich waren da meine Eltern: Vater Karl war
schon damals Doktor und Ionosphärenforscher, der
Zeitumstände wegen im Rang eines Hauptmanns in
der Großdeutschen Luftwaffe, technischer Teil. Auch mein Geburtsort in
Mecklenburg hat damit zu tun: In erreichbarer
Nähe von Peenemünde konnte man mit den dort
aufsteigenden Raketen wunderbar Ionosphären-Messungen vornehmen.
Vater ist sein Leben lang an der Ionosphäre hängen geblieben. Heute gilt
er als Pabst der Ionsphäre.
Mutter Waltraud hatte er
im Singkreis des ND kennengelernt. Ihretwegen suchte er die Freundschaft
ihre3s Bruders, seines Studienfreundes Hans Hien in
München. Das Bayerische konnte Mutter
bis an ihr Lebensende nicht verleugnen. Uns Kindern kamen
besonders bayerische Speisen und Wiegen- und
Kinderlieder zugute. "Aber Heidschi Bumbeitschi..." rührt uns auch heute noch. Wie man rechts sieht, blieben
wir nicht lange allein: schon 1945 kam
Schwesterlein Johanna, genannt Hanna, zur Welt.
In der Schule bekam sie von einem ihrer Lehrer
den liebevollen Spitznamen
"Pünktchen". Leider ist sie viel zu früh von uns
gegangen. Sie liegt im Familiengrab in Hugstetten.
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Wie man
sieht, überlebte ich das Kriegsende
blondgelockt, denn dieses Photo stammt nun schon
aus Rottenburg am Inn, wo die ganze Großfamilie
beim "Onkel" im Pfarrhaus unterkam.
Pfarrer Alois Menzinger war der Bruder von Vaters
Mutter, der Luise Menzinger. Wen wundert's bei
diesen Bildern, dass der Onkel eine lebenslange
Zuneigung zu mir hatte: ich lernte von ihm in
wunderschönen Aufenthalten in Mühlbach bei
Dietfurt Zeichnen und Malen und "Schwammerl
suchen". Das war aber erst später.
Erst einmal
wuchs die Familie - trotz oder wegen? - der
Nachkriegszeit. Schwester Adelheid, genannt Adel,
Bruder Martin - ab der Schulzeit als
"Gramm" bekannt, und hier kam gerade
Hedwig - noch heute "Hegi" genannt -
zur Welt. Das war dann schon 1953. Kurz danach
begann ich meine Karriere als Gymnasiast: Zuerst
einmal klassisch Gymnasium. Schon in der Quinta
verguckte ich mich in eine Monika. Mein
Mathematiklehrer Ühlein entdeckte damals meine
mathematischen Neigungen. Mir blieb also gar
nichts, als später einmal Physik und Mathematik
zu unterrichten - aber das wäre ein Vorgriff.
Das waren
sehr glückliche Zeiten! Vaters Sekretärinnen
gehörten immer mit zur Familie, wie hier
Elisabeth Pfeiffer aus Brombach, die noch heute
Tante Elisabeth ist. Ja, der ganze
"SPIM" - Vaters Institut, das er mit
den französischen Streitkräften in Neuershausen
bei Freiburg aufgebaut hatte - war unsere
Großfamilie. Wir kannten jeden Mitarbeiter, jede
Mitarbeiterin. Besonders beliebt waren die
Fasnachtsveranstaltungen im SPIM. Und Vaters
abendliche Singstunden mit seinen Mitarbeitern!
Da durfte unsere Zimmertür einen Spalt breit
offen stehen, damit wir zuhören konnten! Manche
der Sätze sind mir bis heute im Gedächtnis und
ich habe sie später mit meinem Chor gesungen.
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1953
hatten die Eltern ihr Häuschen in Hugstetten - heute March - gebaut. Wir
Buben halfen nach Kräften mit. Man war ja inzwischen wer! Das war die
Zeit als die schneeweißen Nylonhemden modern waren, die nach wenigen
Jahren vom Gilb aufgefressen wurden. Wir "Großen" waren ja jetzt schon
in einem gesetzten Alter, Gram aber schnitt schon damals Grimassen, er
ist noch heute ein Spaßvogel! Bei seinem 50'sten hat er sich toll
präsentiert!
Inzwischen
war mit Katharina - Kat! - die Familie
vollständig geworden und die stolzen
Orgelpfeifen von einst entwickelten
Persönlichkeit. Dieses bewegte Familienbild
offenbart nicht nur eine ausgesprochene Nähe zu
moderner Komposition, sondern auch
Charakterzüge, die man erst im Nachhinein
richtig beurteilen kann. Nesthäkchen Kat war
nicht nur damals auf dem Arm!
Selbstverständlich
gab es auch das ganz offizielle Bild. Vater war
inzwischen Professor geworden, bezeichnenderweise
nicht in Deutschland sondern zuerst in Frankreich:
der erste deutsche Professor an der Sorbonne in
Paris nach dem Krieg! Das brachte nicht nur uns
älteren Geschwister ein erstes Paris-Erlebnis
mit dem Vater ein, sondern auch unzählige
Nachtfahrten zum Zug nach Colmar. Dort war Vaters
"Verveine" im Bahnhofsbistro
obligatorisch. Das war auch die Zeit seiner
ersten Raketenstarts in der Sahara.
"Veronique" war bei uns eine Rakete,
kein Mädchenname! |