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Schon mit 7 Jahren ließen mich meine Eltern vom Schulleiter Ganter in Neuershausen an der Geige unterrichten. Ich bin ihnen heute noch dankbar, daß sie das bis zu meinem Abitur durchhielten, ich war ein sehr fauler Schüler. Meine letzte Lehrerin war Fräulein Spieß in der Burgunderstraße in Freiburg. Bald schon versuchte ich mich auch an der Gitarre. Da die Gruppenstunden, die ich leitete, mit der Gitarre einfach besser waren, wurde ich immer perfekter.
In der Schule in Breisach kam eines Tages nahe vor Fasnacht mein Mitschüler Edgar Kranzer auf mich zu und fragte, ob ich nicht über Fasnacht mitspielen wolle, es gäbe da auch richtiges Geld zu verdienen. Ich lernte also, meine ersten Potpourris zu begleiten. Titel wie "Mutterl unterm Dach" oder "Die Nordseewellen" hab ich natürlich heute noch hundertprozentig im Ohr.
Er war bald nach der Schule nach Amerika ausgewandert. Vor wenigen Tagen war er hier in Jechtingen und wir haben uns in Riegel getroffen und ein wenig miteinander über alte Zeiten geredet. Dabei ist mir bewusst geworden, dass meine Erinnerung doch nicht mehr allzu viel taugt: manches habe ich schlicht falsch im Kopf.
Als ich in Clausthal-Zellerfeld in die alte Leobener Burschenschaft eintrat (Gibt's auch nicht mehr, die Nachfolgerin betätigt sich im rechten Milieu), brauchten die bald eine neue Biermusik. Also musste ich Klavier lernen und ich schaffte das im Selbststudium soweit, dass ich mit der rechten Hand die Melodie - manchmal sogar zweistimmig - und mit der linken Hand eine Harmoniebegleitung schaffte. Das sollte mir später recht helfen, vor allem beim Leiten eines Chores, was ich immerhin 25 Jahre lang tat. |
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Wir hatten große Erfolge, auch wenn wir bei den Nachbarvereinen als "Schlager-Chor" verschrien waren. - Später sangen sie dann die gleichen Lieder, an unseren Schmiss kamen sie aber nicht 'ran. Unser Rhythmus, unsere Leichtigkeit und unser Tempo waren schon was Tolles!
Das hier waren dann schon Höhepunkte, wenn die ganze Untergruppe Nord zusammen solche Kirchenkonzerte ausrichtete. Aber im Prinzip war das zu viel Aufwand dafür, dass man diese Lieder gerade einmal aufführte.
Nicht vergessen werden darf auch der Kinder- und Jugendchor, den ich parallel zum Sängerbund betrieb. In der Gruppe waren auch zu Beginn meine beiden Söhne mit dabei. Wir sangen alles, was nett und lustig war, vom "Schorsch, du musst jetzt nach Amerika" über "ein paar rote Ringelsöckchen" und "Es rennt e Sau de Hohlweg na" bis zu Uli Führes "Uhu".
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Es gab Höhen und Tiefen in der Nostalgie: Peter war beruflich sehr angestrengt, er versuchte verschiedene Geschäfte, teils als Selbständiger, teils als Angestellter. Schließlich baute er seine eigene Firma auf, mit der er heute sehr erfolgreich ist. Für uns hieß das, dass wir über ein Jahr auch ohne ihn auskommen mussten.
Er hätte viel lieber Klarinette und Saxophon bei uns gespielt, aber ohne "Harmonie" ging es halt auch nicht. Sepp ließ dann seine Uralt-Kapelle, die Kapelle Fischer, wieder aufleben und hatte mit der auch einige Erfolge. Ab und zu hat jeder von der Nostalgieband dort mal ausgeholfen. Es war immer wieder ein Gewinn.
Eigentlich war das unsere erfolgreichste Zeit: wir hatten zu dritt viele Auftritte, wir hatten das Joosstüble in Kenzingen fast zu unserem Stammlokal gemacht und Fritz, der Wirt, war uns sehr wohlgesonnen. Es gab Fasnachtskampagnen, wovon heute noch mancher Kenzinger träumt: Das Joosstüble war Hochburg auch für die Musiker der Stadtmusik. Wir waren die Lumpensammler: gegen Morgen kam alles dorthin und dann begann eine wilde Session: die Nostalgie stand kurz unter der Decke auf den Billardtischen, die Musiker überall in der Kneipe und einschließlich Bürgermeister war auch einiges an Prominenz vertreten. Und natürlich bekam Sonja ihr Lied! Heute haben sich drei der alten Musiker wieder zusammengefunden und wir proben hin und wieder. Wir hatten mehrere Jahre sogar einen ständigen kleinen Auftritt auf dem Herbstfest in Heimbach.
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Inzwischen ist der Kontrabass
mein Hauptinstrument geworden: Meine Geschwister hatten mir zum
50'sten den Grundstock für einen Kontrabass geschenkt.
Derzeit bin ich in mindestens fünf Musikgruppen aktiv. Die wichtigste sind die Ofenrohre, die ich mitgegründet habe. Wir spielen irische-, amerikanische-, bayerische-, badische Folkmusik rein akustisch. Große Bühnen mögen wir weniger, in der kleinen Runde drehen wir so richtig auf! Merh hier.
Inzwischen ist das Trio Bluesette eine eigenständige Formation, die recht erfolgreich agiert und auch in der Gegend von Freiburg recht gut ankommt. Das Repertoire reicht von Jazz-Standards über Musette-Titel bis hin zu Evergreens.
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Schon oben stand, dass ich sehr faul bin. Ich bin zu faul zum Proben, ich spiele lieber mehrmals in der Woche richtige Musik. Auch ein Grund, warum ich bei der Winzerkapelle mitmache. Sonst spiele ich meist auswendig, höchstens nach Harmonien. Weitere Beschreibungen und auch Termine findet man unter dem angegebenen Links.
Eine ganz besondere Erfahrungen machten wir mit der Winzerkapelle: 2008 reisten wir mit der ganzen Meute und Erikas Tanzgruppe nach Brasilien, wo wir in 10 Tagen 8 Konzerte absolvierten. Das war für alle Musiker der Einblick ins Leben eines Berufsmusikers! Im Jahr 2012 besuchten wir dann gar die Heimat unseres Dirigenten, Chile. Auch da wieder in 10 Tagen 8 Konzerte und dazu noch eine Sondereinlage im Hauptquartier der Chilenischen Armee. Als Belohnung gab's wieder 2 Tage Rio, wobei wir ds Glück hatten, den Onkel unserer Fremdenführerin "Paulinchen" kennezulernen samt seiner Band!
Schon in der Sängerbundzeit hatte ich neben dem Jugendchor auch einem Teil davon Gitarrenunterricht erteilt. Seit einigen Jahren gebe ich nun auch bei der Winzerkapelle Gitarren-Unterricht für Anfänger. Auch über die Winzerkapelle ist der Kontakt zu meinem ehemaligen Kontrabassschüler Moritz Reisen zustande gekommen, der seit seinem Abitur selbständig Musik macht.
Manchmal trete ich auch - im Freundeskreis u.a. - alleine auf. Mein Repertoire mit Gitarrenbegleitung ist auch da recht umfangreich: Kannst mal hineinschnuppern. Du siehst den Text und hörst mich singen: (Achtung, das Laden dauert aber recht lange, achte auf die Dateigröße in MB)
Im November 2000 habe ich meine Wohnung in Nordweil mit allen meinen Musikern eingeweiht (Bilder hier!). Seitdem gab es eine ganze Reihe von Festen, die z.T. festgehalten sind. (58'er, 60'er). Inzwischen wohne ich in Ettenheim. |
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