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Auch
das hier
entstand aus einer E-Mail:
Meine Berufs-Suche war sehr umfangreich,
so habe ich schon während der Schulzeit und
auch als Student verschiedene
Jobs kurzzeitig ausgeübt, wie Elektriker (in Ihringen) und
Bauschlosser, war bei Intermetall in Freiburg, - als was? Hatte lauter
Sonderaufgaben.
Die Bundeswehr war auch eine wichtige Station: ich wollte auf der einen Seite nicht hin
("Stell dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin",
funktioniert nur, wenn man in einer entsprechenden Stellung ist). Auf der
anderen Seite wollte ich gerne wissen, wie Militärs so denken, und
deshalb hab ich mich dann sogar um Aufstieg bemüht. Geendet hat das Ganze nach
auch
selbstverschuldeten Rückschlägen und vielen Wehrübungen mit dem Rang
eines Hauptmanns: Ich war Technischer Offizier eines Reserve-Bataillons. Nebenbei lernte
ich auch sehr viel über Recht und Beamtendenken, was mir später sehr zugute kam.
Aber ich wurde schließlich ausgemustert, weil ich wohl nicht mehr
"knackig genug" war (also altershalber).
Da mich mein Vater mit seinen Vorstellungen sehr bestimmt hat (er sah in mir irgendwie seinen
Nachfolger, und hat in mir den Wunsch geweckt, Physiker zu werden),
schrieb ich mich in Freiburg erst einmal für Mathematik ein, weil
meine Bundeswehrzeit mich in den falschen Semesteranfang brachte
(Herbst statt Frühjahr). Da waren über Numerus Clausus schon alle
Physik-Studienplätze
vergeben, und die Professoren meinten, sie könnten uns
"Nachzügler" so mal schnell ein Semester überspringen lassen.
Ich hab' schnell gemerkt, dass ich da überfordert bin, zumal die sehr
theoretische Mathematik mir
nicht lag. So bin ich nach Clausthal-Zellerfeld im Harz gegangen.
Das war damals die einzige Hochschule bundesweit, die nicht
voll auf Atomenergie setzte, sondern sich in der Dünnflächen-Physik tummelte. Mein Pech: ich war kaum ein Semester da, holten die einen theoretischen Mathematiker aus Hamburg, der den gleichen
Zinnober veranstaltete, wie die in Freiburg. Wir haben mal versucht,
ihm klarzumachen, dass wir die Mathematik nur als
Anwendung brauchen, und ihn gebeten, uns Angewandte Mathematik zu
bieten (Mathematik ist für uns "Hilfswissenschaft" - Au! Das
war für ihn voll daneben!). Das hat er dann in einer Doppelstunde abgewickelt. Dieser Schnelldurchlauf war
natürlich für die Katz.
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Nachdem ich sonst alle Scheine fürs
Vordiplom hatte, nicht aber die in Mathematik, hab ich mich nach
manchen Beratungen - auch wegen inzwischen stattgefundener
Verehelichung - entschlossen, wieder nach Hause zurückzukehren. Meine Frau
Gefion hatte inzwischen ihr PH-Studium beendet und man hatte ihr
eine Stelle in Hannover angeboten. Das waren von Clausthal, wo wir in
einer halben Wohnung wohnten, (Rainer Imhof bewohnte die andere Hälfte)
über 100 km weg, also für Studenten nicht zu machen. Sie reichte um eine Versetzung nach
Baden-Württemberg ein und da dort gerade Lehrermangel herrschte, war
das kein Problem, bedeutete aber etwas Warten.
Wir lebten ein halbes Jahr bei meinen Eltern im Haus, bis meine Frau
eine Stelle in Niederhausen bekam, wo wir dann 25 Jahre blieben, dort
wohnten und ein Haus bauten. Ich volontierte ein Jahr im Institut meines
Vaters in Breisach und ließ mich da zum "Programmierer und
Systemanalytiker" ausbilden. Es gab damals (1968!) noch keinen
Ausbildungsgang und diese Berufsbezeichnungen waren nicht geschützt.
(Arbeitsgerät war eine
Zuse Z25, wie man sie heute im
technischen Museum in Berlin bestaunen kann.)
Ich schrieb
mich danach an der PH in Freiburg ein, damit ich endlich zu einem
Abschluss kam. Das schaffte ich dann auch in der Rekordzeit von 3
Semestern und 1970 trat ich meine erste Lehrerstelle in Rust an.
(Erinnert sich da noch jemand? - oh ja, gerade habe ich von dort e-Post
bekommen.)
Ich wollte immer die Computerei und
das Lehrerdasein miteinander verbinden, musste dafür aber viel Lehrgeld
zahlen: Deutsche Beamte sind alles, nur nicht flexibel! Nach ungefähr
10 Jahren gab es die ersten Billig-Computer (Commodore!). Ich überredete meinen Schulleiter, uns ein solches Teil anzuschaffen und
mit einem
VC20 (Dem Vorläufer des legendären C64) hielt ich den
ersten Computerkurs mit 8 Freiwilligen ab. Das war weit und breit der
erste Computerunterricht in einer Hauptschule im Ländle! Da ich in Physik und Chemie
sowieso die gesamte Oberstufe der zweizügigen Hauptschule in
Oberhausen Kreis Emmendingen (7. bis 9. Klasse)
unterrichtete, konnte ich die Schüler aus 6 Klassen aussuchen.
Dieser Versuch blieb nicht unentdeckt:
eine Krankheitsvertreterin, deren Mann bei der VHS Emmendingen für
berufliche Bildung zuständig war, brachte mich mit letzterem zusammen
und so unterrichtete ich acht Jahre lang nebenbei als Dozent an
der VHS in Emmendingen. Anfangs CP/M, dann Pascal, dann DOS und schließlich
auch noch Windows. Der Unterricht mit Erwachsenen hat mir sehr viel
besser gefallen, als Kinder zu bändigen. Ich bewarb mich also auf
Stellen, wo Erwachsenenbildung gefragt war, u. a. bei der VHS in
Emmendingen. Erfolglos.
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Acht
Jahre später - ich hatte inzwischen nach Herbolzheim gewechselt -
fragte die VHS an, ob ich mich nicht nochmals bei ihnen bewerben wollte,
sie suchten jetzt jemanden, der sich mit EDV auskennt.
Diesmal klappte es und ich wurde
der Nachfolger jenes Herrn (Rainer Glaser), der mich "entdeckt" hatte.
Es gab vom Kultusministerium eine Beurlaubung, die einmal verlängert
wurde, sodass ich insgesamt 10 Jahre die Abteilung "Berufliche
Bildung" bei der VHS leitete. Allerdings: Unterricht war nicht
mehr drin, mein Alltag wurde sehr unstet, sodass ich schließlich
sogar die Big-Band in Herbolzheim aufgeben musste, weil ich kaum
mehr Zeit zum Üben hatte.
Ich
ließ bis zu 42 Dozenten für mich
unterrichten, das erforderte eine Menge an Organisation. Allerdings:
die Umgebung war einfach Spitze: ich verstand mich mit meinen
KollegInnen ausgesprochen gut, wir hatten ein Super-Verhältnis! Hier
nochmals meinen Dank dafür.
Na ja, das Ende kann man auf anderen Seiten nachlesen.
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